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Couscous & Boris Hauf: Eisen (Review)
Artist: | Couscous & Boris Hauf |
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Album: | Eisen |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom Jazz/Weltmusik |
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Label: | Sounds Of Subterrenea/Cargo | |
Spieldauer: | 42:26 | |
Erschienen: | 24.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Sperrig, spannend, Spekulatius. COUSCOUS & BORIS HAUF sind auf „Eisen“ zweigeteilt. Die Kinder von S.Y.P.H. und ENKEL von CAN beginnen mit schepperndem Punkrockjazz mit weltmusikalischen Einflüssen. Nicht nur beim eingängigsten (guter Witz, nicht?), stärksten Stück des Albums „Misaharati“ (ein kruder Tanz über einen Basar) spielt die türkische Saz eine gewichtige Rolle. Davor gibt’s hämmernde Rhythmen, plärrendes Saxophon („Derwisch“), Chaos und Kontrolle. Das metallische Titelstück startet mit fast filigraner Gitarre, lässt Inseln aus kleinen Bassfiguren auftauchen und vom diesmal dunkel röhrenden Blasinstrument unterminieren. Pulsierender, krachiger Jazz, der an Peter Brötzmanns Tür klopft. Durchgeknallt und abgebrannt, „King Ottos 20 Rothmans“. Ohne Filter, ein kurzer asthmatischer Auswurf. „Lord Skeleteon Dance“ ist die Orchesterprobe auf einem psychedelischen Schützenfest, während im Hintergrund die Titanic untergeht.
Dann beginnt der zweite Part. Thema Klangerforschung. Rock und treibende Rhythmen spielen keine Rolle mehr. Geräusche werden erzeugt, ausgetestet, karge, elektronische Flächen tauchen auf, bleiben im Raum stehen und verabschieden sich unspektakulär. Zwischendurch klingeln Glöckchen und andere Apparaturen. Weihnachtsstimmung kommt im frostigen Geschehen aber nicht auf. Adieu Songstruktur, hallo Improvisation. „Periyar N.P.“ dauert fast neun Minuten. Nervenzerrend oder entspannend? Your decision.
Ähnlich flirrend, quietschend, mit Störgeräuschen versetzt geht es weiter, das schneidende „Terrain Vague“ ist das konzentrierteste Stück im Untergeschoss, erreicht fast experimentelle „Beauborg“-Qualitäten. Erst zum „Frontex“ Abschluss spielen Drums und ein fett pulsierender Bass wieder eine größere Rolle. Und endet als Soundrack zu einem Techno-Horrorfilm.
FAZIT: Wie heißt es bei MADNESS: „This is the heavy heavy monster sound!“ Das trifft auf COUSCOUS & BORIS HAUF wahrlich zu. Nicht, weil es so schwermetallisch und komplett kakophonisch zugeht, sondern weil zwischen Stillstand, Experiment und fast tanzbarer Punkjazzkrautrock-Weltmusik-Jonglage verdammt viel passiert. Anstrengend, herausfordernd, aber lohnend. Und das Infoblatt trifft’s tatsächlich „Hier wird genussvoll und unbedarft mit Genres, exotischen und selbstgebauten Musikinstrumenten experimentiert. […] das Quintett bewegt sich an den Grenzlinien unterschiedlicher musikalischer Spielformen, Arrangements wechseln mit Improvisation ab.“ So klingt es auch.
PS: Und da wir natürlich gerne die Bands, die wir besprechen, auch direkt unterstützen, wäre es schön, wenn ihr das Album direkt hier (Einfach anklicken!) kaufen würdet und nicht bei ...................................................................................................................
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Derwisch
- Eisen
- King Ottos 20 Rothmans
- Misaharati
- Lord Skeleton Dance
- Periyar N. P.
- Lemberslind
- Terrain Vague
- Bass - Andreas Ledl, Thomas Binder-Reisinger
- Gitarre - Thomas Binder-Reisinger
- Keys - Boris Hauf, Martin Max Offenhuber
- Sonstige - (camera, samples, ektar, baglama saz, ghosttubes, e-Tambura), Andreas Ledl (qarqba, clarinet), Thomas Binder-Reisinger (feedback)
- Eisen (2016) - 11/15 Punkten
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